Sicherheit geht vor: Das gilt vor allem für Menschen mit Rheumatoider Arthritis (RA) auf Reisen. Was es schon bei der Urlaubsplanung zu beachten gilt, haben wir für Sie zusammengefasst.
Auswahl des Urlaubsortes und der Reisezeit, Klärung der Art der Anreise sowie der Mitnahme der Medikamente: Nachdem die ersten Schritte der Urlaubsplanung abgeschlossen sind, gilt es jetzt sich dem Thema Sicherheit zu widmen. Die nachstehenden Fragen sollen Sie dabei unterstützen.
Ist eine Schutzimpfung notwendig?
Grundsätzlich gilt: Lassen Sie regelmäßig Ihren Impfschutz überprüfen und frischen Sie ggf. den Impfschutz auf. Erkundigen Sie sich bitte bei der Planung einer Fernreise bei Ihrem behandelnden Arzt über die im Urlaubsland notwendigen bzw. vorgeschriebenen Impfungen; auch in Hinblick auf Ihren aktuellen Gesundheitszustand und Ihre Therapie. Mehr dazu im Interview mit Dr. Michael Kühnel-Rouchouze.
Was muss man bei einer Schutzimpfung im Rahmen einer Behandlung mit Biologika beachten?
Bitte beachten Sie, dass Biologika in das Immunsystem eingreifen und die körpereigene Abwehr gegen Infektionen verringern können. Impfungen mit Lebendimpfstoffen und abgeschwächten (attenuierten) Lebendimpfstoffen, die eine sehr kleine Menge des tatsächlichen Krankheitserregers oder abgeschwächte Erreger enthalten (wie beispielsweise bei manchen Grippeimpfstoffen), sollten nicht während einer Behandlung mit Biologika verabreicht werden!
RA-Patienten sollten alle notwendigen Impfungen, gemäß den aktuellen Impfempfehlungen, vor Beginn einer Behandlung mit Biologika erhalten. Weitere Informationen zu Impfungen im Zusammenhang mit anderen Rheuma-Medikamenten erhalten Sie von Ihrem behandelnden Arzt.
Was gehört in die Reiseapotheke?
Auf eine Reise sollte man alle Medikamente, die man regelmäßig einnehmen muss, in einer ausreichenden Anzahl mitnehmen. Darüber hinaus eine Reiseapotheke mit unter anderem:
- Fieberthermometer, Pinzette und Schere
- Verbandszeug
- Insektenschutz
- Durchfallmedikamente
- orale Rehydrierungslösung (ORS)
- Wund- und Heilsalben
- Augen-, Ohren- und Nasentropfen
- Mittel gegen Erbrechen und Husten
Bitte bedenken Sie bei einem Urlaub in einer anderen Zeitzone den sich verändernden Einnahmezeitpunkt Ihrer Medikamente. Besprechen Sie die Einnahme von Dauermedikamenten, eine eventuell notwendige Thromboseprophylaxe, den Inhalt Ihrer Reiseapotheke sowie die Mitnahme von Notfallsmedikamenten mit Ihrem behandelnden Arzt.
Tipp! Vermeiden Sie eine intensive Sonneneinstrahlung. Achten Sie immer auf ausreichenden Sonnenschutz. Denken Sie daran, dass die Einnahme einiger Medikamente die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen kann.
Haben Sie einen Versicherungsschutz?
Viele Reisende schließen eine Storno- bzw. Reiserücktrittversicherung ab, um sich vor einem möglichen finanziellen Schaden zu schützen. Gerade Menschen mit einer chronischen Erkrankung sollten aber darüber hinaus ihren Versicherungsschutz überprüfen bzw. erweitern. Denn was tun, wenn Sie am Urlaubsort medizinische Hilfe brauchen bzw. vorzeitig abreisen müssen?
Bitte überprüfen Sie, ob Ihre bestehenden Versicherungen die nachstehenden Kosten im Anlassfall abdecken bzw. welche Kosten von Ihnen zum Teil oder zur Gänze zu tragen sind.
- Kosten für einen möglichen Rücktransport (Rückholversicherung), auch aufgrund einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei einer chronischen Erkrankung
- Kosten für eine medizinische Betreuung bzw. ärztliche Leistungen am Urlaubsort
Tipp!
Es lohnt sich, den bestehenden Versicherungsschutz in Hinblick auf die eigene Erkrankung zu überprüfen und gegebenenfalls auszuweiten bzw. eine zusätzliche Versicherung mit erweitertem Leistungsspektrum für die geplante Reise abzuschließen.
AT/RA/0317/0004o
Titelbild: © igorstevanovic/Shutterstock.com