Sind Kinder an RA erkrankt, ist eine gute Kommunikation mit der Schule besonders wichtig, rät Mag. Maria Thaller, Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin. Worauf es dabei ankommt, hat die zweifache Mutter für betroffene Eltern zusammengefasst.
Tipp 1: Suchen Sie das Gespräch mit dem Klassenlehrer
Kinder wollen meist ungern über ihre Krankheit reden. Sie bemühen sich, so wenig wie möglich aufzufallen und neigen dazu, sich mit Schmerzen zurückzuziehen. Dies kann von uninformierten Lehrern als mangelnde Mitarbeit betrachtet werden und schlechte Noten zur Folge haben. Daher empfehle ich betroffenen Eltern nach der Diagnosestellung mit dem Klassenlehrer einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Achtung! Bitte führen Sie kein kurzes Gespräch zwischen Tür und Angel, sondern bitten Sie um einen Termin, damit Sie ohne Zeitdruck offen über die Erkrankung Ihres Kindes reden können.
Denn nur gut informierte Lehrer und Mitschüler können Verständnis und adäquate Unterstützung bieten. Hilfreich ist es, detailliert darauf einzugehen, welche Aktivitäten für das Kind ungünstig sind und was hilfreich wäre. Beispielsweise entlastet das Verwenden eines Laptops rheumakranke Hände.
Tipp 2: Keine gelenkstrapazierenden Übungen im Turnunterricht
Weiters sollte in Absprache mit dem Schularzt und dem Kinderrheumatologen besprochen werden, in welchem Ausmaß eine Teilnahme am Turnunterricht möglich ist. Dank der medizinischen Fortschritte ist die Erkrankung oft nicht sichtbar, bereitet aber trotzdem Beschwerden.
Wichtig ist, dass das Befinden des Kindes ernst genommen wird. Auch sollte der Turnlehrer den Mitschülern vermitteln, dass das betroffene Kind gerne alle Übungen machen würde, aufgrund seiner Erkrankung dies aber nicht machen darf. Dann ist eine flexible Teilnahme am Turnunterricht möglich und Missverständnisse unter Mitschülern können verhindert werden.
Tipp 3: Nutzen Sie das Angebot des Vereins Rheumalis
Der Verein Rheumalis setzt sich für an Rheuma erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein und unterstützt die Angehörigen.
Das Kinderbuch „Oliver hat Rheuma“ (Hrsg. SHG Rheumalis) eignet sich beispielsweise auch zur Aufklärung an Kindergärten und Schulen.
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