Gemeinsamkeit stärkt – das gilt auch, oder sogar vor allem, für den Umgang mit Erkrankungen. Als Ergänzung zu unserem ersten Artikel über Patientenorganisationen stellen wir zwei relevante Selbsthilfegruppen im Umgang mit Rheuma vor.
Eine Diagnose stellt das Leben plötzlich vor ganz neue Herausforderungen. Da kann das Wissen, nicht allein zu sein, helfen und Trost spenden. Aus diesem Grund sind Selbsthilfegruppen eine wichtige Stütze im Umgang mit Rheuma. Dabei kommen Betroffene und deren Angehörige regelmäßig bei gemeinsamen Treffen zusammen, um sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen und Gedanken loswerden zu können. Nicht selten entstehen daraus neue Freundschaften oder es werden interessante und hilfreiche Perspektiven geöffnet. Im Zusammensein mit Gleichgesinnten fällt es oft leichter auch schwierige Themen und Sorgen auszusprechen. Dies gilt nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige, die vor allem kurz nach der Diagnose meist noch wenig über die Krankheit wissen und von Aufklärung und Erfahrungsberichten profitieren.
In Österreich gibt es sehr aktive Selbsthilfegruppen, die einen Rahmen für genau diesen Austausch bieten. Rheumalis für an Rheuma erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und Angehörige sowie die Österreichische Rheumaliga (ÖRL) möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen. Karin Formanek (Rheumalis) und Gertraud Schaffer (ÖRL Salzburg) verraten, wie ihr Angebot Betroffene und deren Angehörige unterstützt.
RHEUMALIS. Kompetenz, Rat und Hilfe für an Rheuma erkrankte Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Angehörige, in ganz Österreich
Gerade für Kinder und Jugendliche und deren Angehörige kann die Diagnose Rheuma erst einmal vieles auf den Kopf stellen. „Plötzlich kann man sich nicht mehr mit anderen Müttern und Vätern über die Probleme austauschen, da sie sich natürlich nicht in diese Situation hineinversetzen können“, erklärt Karin Formanek, Gründerin und Leiterin von RHEUMALIS, die Situation vieler Eltern mit an Rheuma erkrankten Kindern. „Eine solche Diagnose ist ein sehr einschneidendes Ereignis in jeder Familie und wirft sehr viele Fragen und Probleme auf.“ Um die Familien bestmöglich im Umgang mit der neuen Situation zu unterstützen, bietet RHEUMALIS den geeigneten Rahmen. Dort können Erfahrungen über Ärzte, Therapeuten, Schulen, Kindergärten oder zukünftige Berufswahl ausgetauscht werden. Darüber hinaus liefert die RHEUMALIS wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung von psychischem Stress und Druck, der auf den jungen Patienten und deren Familien liegt.
Kontakt:
Frau Karin Formanek
Telefon: 0699 / 19 74 88 11
E-Mail: karin.formanek@rheumalis.org
„Der persönliche Austausch kann durch nichts ersetzt werden, daher sind gemeinsame Treffen mit Erfahrungsaustausch für viele Betroffene sehr wichtig“, beschreibt Gertraud Schaffer, Präsidentin der ÖRL Salzburg. Und genau aus diesem Grund sind die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter der ÖRL täglich im Einsatz, um Betroffenen und deren Angehörigen im Umgang mit der Diagnose, der Erkrankung und der seelischen Belastung bestmöglich zu unterstützen und zu helfen. „Die Gruppe gibt den Einzelnen seelischen Halt, stärkt das Selbstvertrauen und spornt an, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen“, erklärt die Präsidentin weiter, „es ist in der Gruppe auch leichter, alte Verhaltensweisen aufzugeben und neue Wege zu finden.“
Kontakt:
Frau Gertraud Schaffer
Telefon: +43 (0) 664 596 58 49
E-Mail: gertraud.schaffer@shg-oerl.at
AT/RA/0120/0003
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