Warum ist eine gute Basismedikation für RA-Patienten so wichtig? Diese und weitere Fragen beantwortet Priv.-Doz. Dr. Roland Kocijan, Facharzt für Innere Medizin und Osteoporose-Spezialist im Interview (2. Teil)
Besteht eine Wechselwirkung zwischen Osteoporose und RA?
Die Krankheitsaktivität der Rheumatoiden Arthritis wird durch die Osteoporose nicht direkt beeinflusst. Jedoch kann eine geeignete Osteoporose-Therapie das radiologische Fortschreiten der Rheumatoiden Arthritis positiv beeinflussen.
Woraus besteht eine sog. Osteoporose-Therapie?
Als Basistherapie kann Sport eine sinnvolle Empfehlung sein. Bitte besprechen Sie Ihre sportlichen Aktivitäten mit Ihrem behandelnden Arzt.
Darüber hinaus sind eine Vitamin D-Substitution und ausreichende Kalziumzufuhr Teil der Basistherapie. Die Empfehlung liegt derzeit bei 1000-1200 mg Kalzium täglich. Dies kann durch eine ausgewogene, bewusste Ernährung meist erreicht werden. Schwieriger ist es mit der Vitamin D-Zufuhr. Aufgrund des niedrigen UV-Index (d. h. wenig Sonnenlicht) und dem geringen Vitamin-D-Gehalt unserer Lebensmittel wird eine Substitution mittels Tropfen oder Kapseln empfohlen.
Welche Auswirkungen kann eine nicht-behandelte Osteoporose haben?
Wird eine Osteoporose nicht behandelt, besteht das Risiko von sog. niedrig-traumatischen Frakturen. Dabei handelt es sich um Knochenbrüche beispielsweise schon nach einem Sturz aus dem Stand. Üblicherweise können zuerst Wirbelkörper und Unterarm betroffen sein – später auch die Hüfte, Schenkelhals oder Oberarm. Die Folgen können teilweise chronische Schmerzen, Immobilität und weitere Frakturen sein.
Das zeigt, wie wichtig die Abklärung von einem möglichen Osteoporose-Risiko ist. Bitte besprechen Sie beim nächsten Termin bei Ihrem behandelnden Rheumatologen auch ein mögliches Osteoporose-Risiko.
Wie lautet Ihre Empfehlung für RA-Patienten?
Wichtig ist eine gute Basismedikation, um die Krankheitsaktivität kontrollieren zu können.
Ein ausgeglichener Vitamin D-Spiegel kann einen positiven Einfluss auf den Knochen sowie auf die Entzündungs- und damit Krankheitsaktivität der Rheumatoiden Arthritis haben. Nikotin und Alkohol hingegen sind Risikofaktoren für Osteoporose.
Tipp! Ihr behandelnder Arzt kann Sie hier individuell beraten.
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