Therapietreue: Wie treu sind Sie?

Wir putzen uns täglich die Zähne. Bringen unser Auto jährlich zum Service. Machen jedes erforderliche Computer-Update. Doch warum fällt es uns oftmals so schwer, medizinische Empfehlungen konsequent einzuhalten? Und gefährden somit selbst den eigenen Therapieerfolg?

Ob Medikamenteneinnahme, Sport- und Ernährungsempfehlungen oder das Einhalten von Kontrollterminen: Die konsequente Umsetzung der empfohlenen Therapie wird als Therapietreue (engl. Compliance) bezeichnet.

Jedoch setzt jeder fünfte Patient, der langfristig Medikamente einnehmen muss, diese vorzeitig ab. Was den Therapieerfolg gefährden kann. Aber warum ist es oftmals so schwer, den Therapievorgaben und somit sich selbst treu zu bleiben?

Achtung! Therapieerfolg in Gefahr

Die folgenden Faktoren können die Therapietreue gefährden:

  • Wissensmangel über die Krankheit und die Wirkungsweise der Medikamente
  • komplexe Einnahmevorschriften
  • wechselnde Dosierungsintervalle
  • ungünstige Einnahmezeitpunkte
  • Ängste vor Nebenwirkungen
  • Wechsel bei den betreuenden Ärzten
  • mangelnde Kontrolle
  • schlechte Kommunikation zwischen den beteiligten Personen

Darüber hinaus gibt es Faktoren, die eine bereits mangelnde Therapietreue verstärken können:

  • Anzahl der einzunehmenden Medikamente
  • Häufigkeit der täglichen Anwendung
  • längere Dauer und besondere Schwere der Erkrankung
  • Ablehnung der Krankheit durch den Betroffenen
  • stark ausgeprägte Angst bzw. Depressivität

Entscheidend: Vereinbaren Sie gemeinsame Ziele

Wer sich selbst jetzt ein wenig ertappt fühlt, dem sei gesagt: Es gibt Hilfe, um die eigene Therapietreue wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei kommt es vor allem auf Sie selbst an. Werden Sie aktiv im Sinne Ihres eigenen Therapieerfolges.

In der Medizin spricht man von Adhärenz (engl. Adherence für Einhalten). Darunter versteht man die Einhaltung der gemeinsam von Patienten und Arzt gesetzten Therapieziele.

Tipp! Besuchen Sie auch Patientenschulungen. Nutzen Sie das breite Informationsangebot. Werden Sie selbst zum Experten Ihrer eigenen Erkrankung. Führen Sie ein Therapietagebuch. Halten Sie darin die Eckpunkte Ihrer Therapie und persönlichen Erfahrungen fest. Ein Therapietagebuch ist ein nützlicher Begleiter im Alltag und eine wichtige Informationsquelle für Ihren behandelnden Arzt. Nehmen Sie es zu jedem Kontrolltermin mit.

 

Quelle:

 

AT/RA/0317/0004g
Titelbild: © YAKOBCHUK VIACHESLAV/Shutterstock.com

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